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Geschichte der NaturFreunde Göttingen

Gründer

Acht wanderfreudige Familienväter gründeten am 13. März 1913 in der Kaiserhalle, heute Mensa am Wilhelmsplatz, den Göttinger Ortsverein der Freizeitbewegung, die 1895 in Wien ihren Ursprung hatte. Im Sommer zählte die Gruppe 26 Mitglieder, ohne Frauen und Kinder, die noch nicht Mitglied zu sein brauchten. Das Ziel: den arbeitenden Menschen bei der Freizeitgestaltung zu helfen.

Chronik Göttingen


 

Die Naturfreunde Ortsgruppe Göttingen steht seit dem 13. März 1913 in der Tradition der Naturfreundebewegung, die 1895 als Arbeiterkulturorganisation in Wien gegründet wurde.


 

Über die Entstehung der Ortsgruppe Göttingen wird folgendes berichtet: Am 13. März fanden sich einige Männer des Arbeitersportkartells zusammen, in der Absicht, eine Ortsgruppe des TVDN zu gründen, da sie der Meinung waren, das zur Sparte „Sport“ auch das Wandern gehöre. Unter den Gründern war der Wanderfreund Alfred Fritsch aus Wien, der die Wanderbewegung aus Österreich kannte. Er verstand es, seine Sportgenossen von der Notwendigkeit der Gründung einer Ortsgruppe der Naturfreunde zu überzeugen.


 

In der Kaiserhalle, der heutigen Mensa am Wilhelmsplatz, wurde daraufhin von acht wanderfreudigen Familienvätern der Ortsverein aus der Taufe gehoben. Der Gründerkreis von acht Mitgliedern wuchs schnell, im Sommer 1913 zählte die Gruppe bereits 26 Mitglieder, ohne Frauen und Kinder, die damals noch nicht Mitglied zu sein brauchten.


 

Das Ziel dieser Gruppe war es, den arbeitenden Menschen bei ihrer damals knapp bemessenen Freizeitgestaltung zu helfen. Es gelang durch ihre gemeinsamen Veranstaltungen sich und anderen die Ideale ihrer Wander- und Kulturorganisation zu erschließen.


 

Der Weltkrieg 1914-1918 brachte das Ortsgruppenleben sehr schnell zum erliegen. Nach dem Krieg waren es die Wanderfreunde Ernst Fahlbusch, Paul Herwig, Karl Podworny und Alfred Bornemann, die die Göttinger Naturfreunde wieder zusammen riefen. Trotz der widrigen äußeren Umstände gelang es ihnen, den Verein zu festigen und erfolgreiche Arbeit zu leisten.


 

Im März 1921 schloss sich die Göttinger Ortsgruppe dem Gau Niederhessen-Südhannover an.

Mit etwa 30 Mitgliedern und einer aktiven Jugendgruppe zählten die Naturfreunde Göttingen zur Wanderbewegung der arbeitenden Bevölkerung. 1925 zog die Naturfreundejugend mit in das damals neu eingerichtete Jugendheim in der Hospitalstraße. Mit Volkstanz und musischer Gruppenarbeit wurde diese Jugendgruppe ein fester Bestandteil der Jugendbewegung in Göttingen.


 

Im Jahr 1931 konnte das Gaueigene „Meißnerhaus“ eingeweiht und der Benutzung übergeben werden. Nur kurze Zeit erfreuten sich die Naturfreunde ihres Eigentums. Das Jahr 1933 kam und die gesamte Naturfreundearbeit erlag dem Terror des Hitlerregimes. Als man sich nach 1945 wieder zusammenfand, waren viele Opfer des Krieges und des Regimes zu beklagen, und auch die Göttinger Naturfreunde waren sich einig, dass sie sich mehr als bisher für politische Bildung und demokratische Erziehung einsetzen müssten. 

 

Die Ortsgruppe Göttingen gehörte jetzt dem Bezirk Nordhessen der Naturfreunde an. Aktive Mitarbeit erforderte die Wiedereinrichtung des Meißnerhauses, das den Naturfreunden 1947 in einem erbärmlichen Zustand und ohne das 1933 vorhandene Mobilar zurück gegeben wurde.


 

In der Naturfreunde Gruppe wurden schwerpunktmäßig Lesezirkel gebildet. Für die Arbeiterkinder wurden Ferienfreizeiten organisiert.


 

1995 beantragte die Ortsgruppe Göttingen, aufgrund einer Strukturänderung auf Bundesverbandsebene, die Aufnahme in den Landesverband Niedersachsen der Naturfreunde.


 

Im Oktober 1998 gründeten die Ortsgruppen Alfeld, Badenhausen, Göttingen, Göttingen-Grone, Hildesheim und Uslar den Bezirk Südniedersachsen.


 

Im Jahre 1995 beschlossen die Göttinger Naturfreunde ein neues Vereinshaus zu bauen. Es wurde ganz in der Tradition der Naturfreunde, ohne den Einsatz großer Maschinen, in Eigenleistung von Mitgliedern und Freunden der Ortsgruppe als Seminar und Tagungshaus gebaut.

Im Sommer 1998 wurde es feierlich als eines der ersten Niedrigenergiehäuser in Göttingen eröffnet. Als regionales Bildungszentrum hat das Naturfreundehaus auch eine Umweltforscherstation für Kinder. Diese wird auch von den Älteren, den Senioren, für deinen PC-Kurs genutzt. Die Verpflegung im Haus ist regional, fair und biologisch. Die Naturfreunde Göttingen setzen sich für nachhaltige Lebensformen ein und stehen für eine bessere, friedliche Welt ohne Atomkraft.